Vita

Vom Sumo-Ringer im Leichtgewicht, Sushi-Koch für Stars und Partyband-Musiker auf dem Oktoberfest zum Solo-Singer-Songwriter, Mitglied der bayrisch-japanischen-Combo Tokio Spitzbuam und Kopf von Schlawindl, der Rock-Band für Kinder – das alles ist Andi Starek. Zudem gibt er noch Gitarrenunterricht und engagiert sich leidenschaftlich für Orienthelfer e.V..

Andi Stareks Lebensweg ist geprägt von seiner Begeisterungsfähigkeit und Zufällen, an deren Sinn er fest glaubt. Aufgewachsen in Ismaning in einer Musiker- und Trachtlerfamilie, erlernte er schon früh die Kunst des Schuhplattlens, mit mäßiger Begeisterung die (un)beliebte Blockflöte und Klarinette. Auch wenn das Interesse an der Musik zwar von Kinderbeinen groß war, fand das Multitalent erst mit Anfang 20 nach der Ausbildung zum Koch so richtig zur Gitarre. Erste Akkorde auf der klassischen Gitarre, dann die erste E-Gitarre. In dieser Zeit entstanden auch die ersten eigenen Songs, Ur-Bayrisch bis Schlager, von denen heute noch viele im Archiv lagern.

Parallel dazu die sportliche Karriere: Als Ringer wurde Starek mit 14 Jahren das erste Mal bayrischer Meister und kam mit Anfang 20 durch einen der besagten Zufälle zum Sumo-Ringen. Bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft ging er gleich als Sieger im Leichtgewicht nach Hause und sicherte sich damit einen Startplatz bei den Weltmeisterschaften in Tokio. Der Grundstein für Andis Begeisterung und tiefe Verbundenheit mit Japan. Vier Jahre konnte er als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft der Sumo-Amateure zahlreiche nationale und internationale Titel erringen.

Bei seinen Reisen nach Japan entdeckte er auch die Liebe zur japanischen Küche, die er später verstärkt in seinem damaligen Geschäft als Partyservicebetreiber einsetzen konnte. So kam es letztlich wieder durch einen Zufall zur Begegnung mit einem der größten Musikcaterern Deutschlands, der Andi engagierte, um für große Stars wie AC/DC, AHA, Limp Bizkit, Ozzy Osbourne, Alanis Morissette und Anastacia exklusiv im Backstagebereich Sushi zuzubereiten. Umso stärker wurde dabei der Wunsch selbst noch mehr auf der Bühne zu stehen.

In dieser Zeit war Starek auch schon in verschiedenen Bands und Formationen engagiert. Nach der Ausbildung an einer renommierten Münchner Gitarrenschule und bei diversen Privatlehrern entschied er sich schließlich, den Kochberuf an den Nagel zu hängen und nur noch von der Musik zu leben. Als Gründungsmitglied der Band Münchner G‘schichten spielte er von 2003 bis 2012 auf zahlreichen Hochzeiten und Festen aber auch auf dem Münchner Oktoberfest im Hofbräu-Festzelt sowie im Café Mohrenkopf. Mit der Partyband Hot Sugar und als Gastmusiker tourte er in ganz Deutschland, Europa, Amerika, Afrika und Asien. Seine ganz große Liebe ist aber nach wie vor die Kunst des Liedermachens in seiner bayrischen Heimatsprache, mit der er mittlerweile als Singer-Songwriter solo seine selbstgeschriebenen Lieder präsentiert. 2013 erschien die erste CD „Des hob i doch ned gwusst“.

Aber auch die Japan-Leidenschaft lässt Andi nicht los. Als Andisan veröffentlichte er bereits 2008 seine erste bayrisch-japanische Single „Konnichiwa“, einen typischen Partykracher im Oktoberfestparty-Stil, der mittlerweile ein Hit auf den Oktoberfesten Japans ist und von vielen Bands gespielt wird. Zusammen mit Adi Kihara aus Tokio, einer der bekanntesten Klarinettisten Japans, ist im April 2017 ein neues Projekt entstanden. Die Tokio Spitzbuam & Andisan sind eine bayrisch-japanische Oberkrainer-Crossoverband. Mit ihrem einzigartigen Stilmix vereinen sie beide musikalische Kulturen und begeistern in Japan in allen großen Bierhallen und Konzertsälen Tokios. Die erste CD „Live in Shibuya“ wurde im September 2018 veröffentlicht.

Seit Sommer 2013 ist Starek zudem als ehrenamtliches Mitglied bei Orienthelfer e.V. tätig. Der gemeinnützige Verein, der von Kabarettist Christian Springer gegründet wurde, hat unter anderem als Ziel die humanitäre Unterstützung der Opfer des Syrienkonfliktes. Im Libanon schult Andi regelmäßig Helfer für die Arbeit mit Feldküchen, etwas bei dem ihm seine Kochausbildung zugute kommt. Außerdem hält er Vorträge in Kindergärten, Schulen und bei Musikveranstaltungen und unterstützt Spendenläufe, Kuscheltiersammelaktionen und mehr.

Über die Arbeit mit den Kindern ist ein drittes Herzensprojekt entstanden: die Band Schlawindl. Coole Rock-Songs für Kids – mal lustig und mal nachdenklich, zum Mitsingen und Abtanzen, gesungen hauptsächlich in bayrischer Mundart. Die Lieder sollen in erster Linie Spaß machen, haben oft aber auch einen ernsten und pädagogischen Ansatz. „Wir stehen nicht auf Rassismus“ heißt zum Beispiel ein solcher Song – eine klare Absage an Fremdenhass. Für Andi eine Herzensangelegenheit, den Kindern auch hier gewisse Werte zu vermitteln. Titel wie „Fuaßboispuin“, „Mama, i mog ned wandern geh“, „Bester Freind“ oder „Mei Nutellabrot“ sprechen vor allem Kinder im Grundschulalter an. Dass das bei der Zielgruppe ankommt, hat Schlawindl bei einer ganzen Reihe Schulkonzerten schon unter Beweis gestellt. Andis Wunsch: Ein authentisches Konzerterlebnis – nur eben altersgerecht.